Wer bin ich?
Diese scheinbar einfache Frage begleitet mich nun schon eine Weile. Ich kann sie nicht greifen und für mich so beantworten, dass ich es fühle. Nach meiner morgendlichen Routine bereite ich mich auf meine Meditation vor. Von Tag zu Tag erhöht sich der Druck diese Frage gerecht zu beantworten. „Alles und nichts“, „Gut und Böse“, Yin und Yang“. All diese Antworten scheinen auf eine Art richtig zu sein. Aber sie kommen nicht aus mir heraus.
Da schaltet sich wieder mein Herz ein. „Lieber Samten Tse, die Antwort die du suchst, liegt nicht in deiner Hand.“ Ich atme mich in eine achtsame Ruhe und beginne meine Meditation. Als die Glocke des Klosters schlägt, bin ich mir bewusst, dass auch diese Meditation nicht tief genug war. Sichtlich enttäuscht greife ich zur Klangschale um meine Meditation auszuläuten. Ich schlage sie an und mit dem Ton der mich durchfährt, wird es mir klar.
Ich bin der Klang der Schale.
Ich bin der Duft des Räucherwerkes.
Ich bin das Bild, dass vor mir hängt.
Ich bin die Luft, die ich atme.
Ich bin der Raum, in dem ich sitze.
Ich bin das Licht, dass in mir leuchtet …
Wer bin ich?
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Acrylfarbe, Blattgold, Amethyst Edelstein