Licht im Dunkel
(Gläserne Stimmen Teil 8)

Den Tiefen jeder Angst, liegt der Tod zu Grunde. Ich wache auf in meinem Bett. Drücke meinen Teddy fest an mich. Ein dunkles Wesen teilt sich das Zimmer mit mir. Es wartet auf mich. Es wartet, bis ich bereit bin.

Damals habe ich das Thema schon gefühlt. Heute bin ich bereit, denn der Ruf der Schattenwesen war noch nie eindringlicher. In jeder meiner Zellen spüre ich das Verlangen, die Geheimnisse der Dunkelheit und des Todes zu erfahren.

Ich steige aus meinem Bett und ein mächtiger Drache tritt in das Licht der Morgendämmerung. Mit einer tiefen, rasselnden Stimme spricht er zu mir. „Wir heißen dich willkommen Gratwanderer. Die Schattenwelt erwartet dich.“ Ich nicke andächtig und lese ehrfürchtig meinen aufkommenden Gedanken. „Du darfst dein Licht in das Reich der Dunkelheit tragen“. Ergänzend dazu, wie als könnte der Drachen meine Gedanken lesen, spricht er sanft „Und du darfst der Dunkelheit eine Stimme geben“. Ich schwinge mich auf den Rücken des Drachens und wir fliegen los.

Licht im Dunkel
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Acrylfarbe, Blattgold, Rubin Edelstein