Meine zweite Chance
Genau vor einem Jahr auf Lesbos, stellte ich dem Universum eine essenzielle Frage. „Sage mir ganz klar, wo mein Weg mich hinführt“. Daraufhin zog ich den „Turm“ aus dem Tarot. Er faszinierte mich. Ein Blitz schlägt in ihm ein und ein brennender Mensch fliegt raus. Ich hatte keine Ahnung, was für eine Bedeutung diese Symbolik für mich haben sollte.
Einen Tag später bekam ich Symptome und fuhr ins Krankenhaus. Das war der Beginn eines intensiven Prozesses, der nun seit einem Jahr in mir arbeitet. Für den ich so dankbar bin, denn ich wurde mir meiner Sterblichkeit wieder bewusst. Und das verändert so gut wie alles. Ich erlebe gerade einen ähnlichen Prozess, den ich vor über 25 Jahren schon mal hatte. Doch damals habe ich mich ihm verschlossen und abgewendet. Ich hatte einfach zu große Angst, mich mit meinem damaligen Bewusstsein, in den Prozess fallen zu lassen.
Nun bekam ich meine zweite Chance und ich bin seit Tag 1, in so einer liebevollen Annahme, zum Thema Sterben, zum Thema Dunkelheit, zum Thema Licht, Liebe und Leben. Alles darf in mir wahrgenommen werden. Ich darf es mit meinem großen Herzen annehmen und ich darf es wieder loslassen. Das Leben schenkte mir meinen wohl wichtigsten Prozess, um bei mir anzukommen.
(Ich habe sehr lange darüber nachgedacht, diese sehr persönliche Geschichte mit dir zu teilen. Heute, ein Tag vor meiner OP, kam ein ganz klares „Ja“. Ja, ich darf dich dazu ermutigen auch tiefe Prozesse zuzulassen. Denn das, was daraus entspringt ist Heilung. Was auch immer die morgige OP an Klarheit mit sich bringt. Eines ist für mich glasklar: „ICH BIN HEIL“)
Meine zweite Chance
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Acrylfarbe, Blattgold, Granat Edelstein