Vom Leben gezeichnet
Zwischen den Welten,
jenseits von Raum und Zeit

Wer bin ich?
Vielleicht kein Künstler im klassischen Sinne, sondern eher ein Lebenskünstler – einer, der das Leben selbst zum Ausdruck bringt: in Momenten, Bildern, Worten. Kein Schriftsteller, sondern jemand, der Worte nicht sucht, sondern spürt; sie nicht denkt, sondern empfängt. Kein Psychologe im Beruf – und doch ein Reisender durch das wohl tiefste und weiteste Feld, das ein Mensch je betreten kann: das innere Königreich.
Diese Reise begann leise, mit einer Frage, die immer deutlicher wurde, je mehr ich ihr auswich: Wer bin ich – jenseits der Angst, jenseits von Sucht, jenseits der Rollen und Bilder, die mir im Außen Halt gaben? Ich taumelte durch innere Kriege, versank im Lärm von Drogen, Alkohol, Nikotin – all dem, was betäubt, ohne wirklich zu berühren. Und dennoch fühlte ich etwas Feines in mir, eine Ahnung, eine leise Stimme, die mir immer wieder zuflüsterte: Da ist mehr.
Mit dreißig Jahren traf ich eine Entscheidung. Ich verließ das System, das ich mir selbst gebaut hatte. Ich ging ins Unbekannte – dorthin, wo Meditation nicht nur Stille bedeutete, sondern Begegnung mit den Schatten. Es war ein Absturz – nach innen. Und dort begann meine Wandlung.
Kreativität war immer da – als Teil von mir, als Organ, durch das das Leben sprach. Bilder, Farben, Empfindungen begleiteten mich wie eine Sprache aus einer anderen Welt. Ich begann, meiner Intuition zu folgen, Schritt für Schritt, Bild für Bild. Und mit jeder wahren Entscheidung, die ich für mich traf, kehrte ein verlorenes Stück Leben in mich zurück.
Ich lernte, wieder zu fühlen, zu atmen, zu lieben. Lehrmeister traten in mein Leben, ebenso Prüfungen – und irgendwann, ganz leise, öffnete sich der Zugang zu dem, was ich die geistige Welt nenne: ein Raum der Verbindung, des Wissens, der Erinnerung.
So entstand ein Werk, das nicht geplant, sondern im Hier und Jetzt geboren wurde: Die gläsernen Stimmen. Kein Produkt, keine Marke, kein Plan – sondern ein lebendiger Strom, eingefangen auf handgeschöpftem Büttenpapier, das jahrzehntelang schwieg, bis es durch mich zu erzählen begann. Jedes Blatt trägt einen Abdruck des Lebendigen, eine Spur von Licht und Schatten, eine Stimme, die erinnert.
Diese Geschichte, und vielleicht ist sie am Ende einfach nur das – eine Geschichte – erhebt keinen Anspruch auf Wahrheit. Sie zeigt keine Richtung, diktiert keine Regeln. Sie öffnet einen Raum. Sie erinnert – an das, was bereits in dir schlummert.
Vielleicht berührt dich ein Bild, ein Wort, eine Farbe – und schenkt dir einen Hauch von dir selbst. Und wenn du dich berühren lässt, dann trittst du nicht in meine Welt – du öffnest die Tore zu deiner.
Doch sei wachsam. Denn dieser Weg – nach innen, zum eigenen Königreich – verlangt Mut. Er ist kein Spaziergang, sondern ein tiefes Hinabsteigen in das, was lange verborgen war. Nicht jede Seele ist zu jedem Zeitpunkt bereit, diesen Pfad zu betreten. Es braucht Erdung, Achtsamkeit, manchmal auch Begleitung.
Wenn du dich dennoch aufmachst, dann geh mit offenem Herzen, mit klarem Bewusstsein, mit innerer Verantwortung. Nicht um jemand Neues zu werden – sondern um dich zu erinnern, wer du wirklich bist. Es beginnt dort, wo du still wirst – und plötzlich spürst: Ich bin.