Fragil I/V – Schwelle
Die Nacht tobt in mir – eine wütende Flamme, die alles verschlingen will. Dieses Ziehen, elektrisierend und wild, steigt aus meinem Bauch auf, als wolle etwas in mir zerreißen. Mein innerer Dämon, mein dunkler Gefährte, hämmert gegen die Tür meines Inneren – laut, dröhnend, unerbittlich. Ich zittere, doch ich kann nicht wegsehen.
Alles steht kurz vor der Explosion – ich spüre es. Gleich reißt das Tor auf, und das Monster bricht hervor. Es wird schreien, voller Hass, verzerrt von unergründlicher Liebe, gequält von einer allumfassenden Traurigkeit, die mich zu Boden drückt. Ich fühle es – lauernd, drängend, bereit, alles zu zerstören.
Ich will fliehen, doch meine Beine bewegen sich nicht. Die Straßen, das Geschrei, der Lärm der Nacht – all das fühlt sich an wie der letzte Moment, bevor die Dunkelheit mich verschlingt.

„Fragil I/V – Schwelle“
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Blattgold