Die schwarze Königin
(Gläserne Stimmen Teil 26)
Was habe ich nicht schon alles erlebt. Gefühlt seit Jahrtausenden unterwegs für diesen Moment. Im tiefsten Schatten trägt das Hier und Jetzt alles andere als die vermutete Dunkelheit. Im Gegenteil, es strahlt im Licht und fließt mit einer beschwingten Leichtigkeit durch mich hindurch.
Ich hebe meine sanfte Königshand, richte sie aus und ohne die drei goldenen Scheiben vor mir zu berühren, die wie ein unlösbares Zahlenschloß ineinandergreifen, um das was dahinter liegt bis in alle Ewigkeit zu schützen. Lasse ich all die Energien, die ich für diesen einen Moment gesammelt habe durch mich hindurch fließen. Wie das Licht im Dunkel.
Die drei goldenen Scheiben bewegen sich und mit ihr das mächtige Tor, welches zum Schutze der Königskammer dient. Es offenbart sich das Dunkel im Licht. Mir gegenüber erscheint die Schwarze Königin. Eine nie dagewesene Liebe zieht uns an. Wir fallen uns in die Arme, flüstern uns gegenseitig sanft ins Ohr: „Du, mein Licht“. So innig umschlossen, fließen wir ineinander. Alles zieht sich zusammen auf die Größe eines Staubkorns, um im nächsten Augenblick zu expandieren mit der Kraft von tausend Sonnen. So beginnt das Ende vom Anfang und die Geschichte von der schwarzen Königin Samira und dem weißen König Uriel, geboren um die weiblichen und männlichen Urkräfte wieder für immer zu vereinen.
(Ich verneige mich tief vor der weiblichen Energie)
Die schwarze Königin
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Acrylfarbe, Blattgold,
Lapislazuli, Obsidian, Türkis Edelstein