Suchtdruck XII/XV

Ich suchte mir Pfeiler. Kleine Haltepunkte. Und ich fand sie auch in der Natur. Der Perlacher Forst wurde mein zweites Zuhause. Ich radelte. Ich atmete. Ich sah Bäume, als wären sie alte Freunde. Ich entdeckte Schönheit. Langsam. Und zum ersten Mal spürte ich: Es gibt etwas außerhalb der Sucht, das mich nicht zerstört, etwas, das mich einlädt zu sein, ohne zu fliehen.

Und dann kam sie. Ganz leise. Ganz anders, als ich es erwartet hätte. Nicht mein Muster – aber warum auch? Ich hatte mich ja selbst um 180 Grad gedreht. Ich sah sie stehen, unter dem Sendlinger Tor, und wusste: Das ist sie – die Frau fürs Leben. Den Partner, den man, wenn man Glück hat, einmal im Leben trifft. Und mit ihr kam Kraft. Mit ihr kam Stille. Mit ihr kam der Mut, weiterzugehen. Und so wurde sie – diese Liebe – zu meiner stärksten Stütze. Nicht als Lösung. Sondern als Begleitung. Auf dem Weg zurück zu mir.

„Suchtdruck XII/XV“
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Blattgold