Trennung der Welten

Die Reiche treiben auseinander, wie zwei Seelen, die einander einst tief verbunden waren und nun von unsichtbaren Kräften getrennt werden. Das Reich des Königs Elarion, Herrscher des Sternenlichts, steigt unaufhaltsam empor, während das Schattenreich der schwarzen Königin Lilithra in die unendlichen Tiefen hinabsinkt. Dazwischen schimmert ein silberner Fluss – eine zarte Nabelschnur aus Licht, die bald zerreißen könnte, unter dem Druck der stetigen Entfernung.

Es sind die letzten Fragmente des Seelenstammes Astrabor, die das fragile Gleichgewicht der Welten noch bewahren. Wie stille Wächter halten sie das Universum zusammen, während die Kluft zwischen Licht und Schatten unaufhörlich wächst. Inmitten dieser Kluft entsteht ein Ort der Vergessenheit: die Wüste der Trostlosen. Dort, wo einst Leben pulsierte, liegt nun ein ödes Niemandsland, dessen staubiger Schleier die Erinnerungen an die ursprüngliche Einheit verschluckt. Der graue Nebel des Vergessens zieht wie eine träge Flut durch die Reiche und hüllt alles in dumpfe Stille.

Und dennoch bleibt eine unsichtbare Verbindung, die stärker ist als Raum und Zeit: die Liebe. Sie ist die allgegenwärtige Urkraft, bedingungslos und grenzenlos. Ob in Licht oder Schatten – sie durchdringt alles und trägt das Versprechen in sich, dass Einheit trotz aller Trennung möglich ist.

Trennung der Welten
Handgeschöpftes Büttenpapier 21,5 x 21,5 cm,
Bleistift, Tusche-Fineliner, Aquarellstift, Blattgold